Burnout psychische und physische Krise bei der auch Schwankschwindel und Benommenheit vorkommen kann

Der oder das Burnout ist eine Krankheit mit den Folgen von Funktionsstörungen sowie einer stark reduzierten Leistungsfähigkeit, und in der Folge davon auch der Leistungswilligkeit. Heutzutage ist der Begriff Burnout allgegenwärtig und jedem bekannt. Andererseits ist es schwierig bis kaum möglich, die Erkrankung kurz und knapp zu definieren, so wie beispielsweise den Knochenbruch, einen Infarkt oder Schlaganfall.

Burn Out
BURN OUT

Das englische burn out heißt ins Deutsche übersetzt ausgebrannt und trifft den Kern recht genau. Der Erkrankte fühlt sich aufgrund seiner Gesamtsituation, die er persönlich als stark belastend empfindet, psychisch und emotional ausgebrannt. Im Sprachgebrauch wird das auch als innere Leere bezeichnet.

Damit ist im weiteren Sinne das Fehlen einer Lebensperspektive angesprochen, aufgeteilt in den privaten sowie den beruflichen Bereich. Diese Symptomatik kann auf dem Höhepunkt der Krise auch zu körperlichen Beschwerden führen. Sie werden nicht nur als Krankheitsbild empfunden, sondern sie sind auch tatsächlich eine Erkrankung. Fachsprachlich wird von einem krankhaften Erscheinungsbild in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen gesprochen.

Das Burnout einfach erklärt und doch nicht so einfach zu verstehen

Burnout Syndrom
Das Burnout Syndrom

Mit der international gebräuchlichen Definition „Problem in Bezug auf Schwierigkeiten mit der Lebensbewältigung“ als einer bloßen Zusatzdiagnose ohne eigene Behandlungsdiagnose ist das Burnout ein ständiges Spannungsfeld zwischen Arzt und Krankenkasse. Der Patient ist aus medizinischer Sicht definitiv krank, ohne dass die Krankenkasse diese Erkrankung zweifelsfrei in ihrem Leistungskatalog, wie man sagt, zuordnen beziehungsweise unterbringen kann. Aus ihrer Sicht ist es keine eigene Krankheit.

Zu den körperlichen Funktionsstörungen als Folge von Burnout gehört unter anderem der Schwindel. Mit diesem Krankheitsbild ist der Betroffene eigentlich nicht arbeitsfähig. Er kann nicht einmal uneingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen, geschweige denn einen Arbeitstag leistungsfähig durchstehen. Trotzdem gehen viele trotz der Symptome weiter arbeiten aus Angst vor den Folgen:

  • Finanzielle Folgen: Ich kann mir keine Auszeit leisten. Wie soll ich das alles bezahlen?
  • Gesellschaftliche Folgen: Was denkt mein Umfeld darüber?
  • Berufliche Folgen: Ist ein Jobwechsel nicht zu riskant?

Die einen bezeichnen Burnout als Volkskrankheit der heutigen Zeit, andere sehen darin eine persönliche Überforderung des Einzelnen mit seiner gesamten Lebenssituation. Sie wird individuell geprägt, beeinflusst und empfunden. Infolgedessen muss sie auch individuell definiert werden. Und genau das macht es so schwer, dass aus der Erkrankung eine anerkannte Krankheit als Leistungsfall für die Krankenkasse wird.

Ungeachtet dessen sind in der heutigen Zeit die Rahmenbedingungen für das berufliche und gesellschaftliche Leben weitgehend dieselben. Zu den Negativismen gehören Stress und Hetze, zeitliche sowie emotionale Überlastung im Alltag. Dem Menschen wird in der Gesellschaft zu viel abverlangt, verursacht durch den Gruppendruck im familiären Umfeld und am Arbeitsplatz. Bildlich gesprochen bricht der Betroffene unter der Last zusammen und wird krank.

Diese Gesamtsituation lässt sich nicht mit einem einzigen Arztgespräch in Zahlen, Daten und Fakten fassen. Entscheidend ist vielmehr eine gründliche Ursachenforschung. Nur wenn der Ursprung der körperlichen Erkrankung wie dem Schwindel erkannt wird, lässt sich diese Funktionsstörung auch nachhaltig beseitigen. Eins wie das andere ist bei Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Knochenbruch deutlich einfacher, ebenso wie bei der Krebserkrankung. Diese Krankheiten sind schnell sowie zweifelsfrei diagnostizierbar, und dementsprechend zügig kann mit der Therapie begonnen werden.

Kurz gesagt: Burnout ist das Gesamtbild von körperlichen Symptomen und Beschwerden bis hin zu Erkrankungen, deren Ursache ein Mix aus psychischer und emotionaler in Verbindung mit einer sich daran anschließenden körperlichen Erschöpfung ist.

Anlass und Ursache für ein Burnout

Work-Life-Balance bei Burnout
Work-Life Balance

Wenn die Ausgewogenheit der Work-Life-Balance dauerhaft nicht stimmt, dann besteht die ernsthafte Gefahr eines Burnout. Mit Work-Life-Balance wird das ausgewogene Verhältnis zwischen den privaten Bedürfnissen einerseits und den beruflichen Anforderungen andererseits definiert. Auch an diesem Punkt kommt es auf den einzelnen Betroffenen an. Empfindungen und Emotionen, Leistungs- und Belastungsfähigkeit sind individuelle Eigenschaften. Sie lassen sich nicht über einen Kamm scheren; weder von der Medizin noch von den Krankenkassen.

Feststeht, dass jeder Mensch eine eigene Belastungsgrenze hat. Wird die überschritten, zeigen sich erste Krankheitsbilder mit körperlichen Folgen und Symptomen bis hin zu Funktionsstörungen. Ganz zweifellos ist das Burn-out auch eine Frage der individuellen Persönlichkeit. Jeder empfindet anders, und auf dieselbe Lebenssituation reagiert keineswegs jeder gleich. Das typische Beispiel ist der Unterschied zwischen einem nüchternen und dem emotionalen Menschen. Beide erleben dasselbe. Der eine kommt damit gut klar, während der andere daran erkrankt. Er fühlt sich nicht nur krank, sondern er ist es mit seinen Symptomen auch tatsächlich.

Typische Burnout Symptome von leichter Benommenheit bis zu starkem Schwindel

Das Erkennen und Bestimmen eines Burnout ist keineswegs einfach, eben weil sich die Krankheit nicht auf feste Symptomatiken festlegen oder eingrenzen lässt. Übergreifend ist die gesamtheitliche Erschöpfung das untrügliche Zeichen für ein Burnout. Eine Erschöpfung ist die durch übermäßige Anstrengung hervorgerufene Müdigkeit. Bei einem Burnout trifft das den Nagel auf den Kopf. Die Erschöpfung entwickelt sich über einen längeren bis langen Zeitraum hinweg und nicht über Nacht. Dasselbe gilt für die begleitenden Krankheitssymptome. Auch sie entwickeln sich über Monate oder gar Jahre. Mal kommen und mal gehen sie, mal sind sie stärker und mal schwächer.

Burnout Symptome
Burnout Symptome – Schwindel, Angst und Benommenheit nicht selten

Dazu eine Auswahl an gängigen und bekannten Symptomen:

  • Angstzustände
  • Schwindel
  • Panikattacken
  • Benommenheit
  • Verspannungen
  • Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme
  • Schlaflosigkeit und Müdigkeit
  • Lustlosigkeit und Antriebsschwäche
  • leichte bis gesteigerte Reizbarkeit
  • subjektiv empfundene Überforderung
  • zunehmende Meidung sozialer Kontakte
  • chronische Kopfschmerzen
  • erhöhter Blutdruck
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Herz- und Kreislaufbeschwerden
  • Migräneleiden

Diese Aufzählung kann auch deswegen nicht abschließend sein, weil die Symptome bei jedem Erkrankten anders sind.

Die Situation lässt sich in etwa mit der Covid-19-Pandemie vergleichen. Erkrankte mit einem sogenannten „milden Verlauf“ leiden anschließend noch Wochen und Monate unter Funktionsstörungen, die sie vorher weder hatten noch kannten. Ein Rückschluss auf das Virus ist nur nach dem Ausschlussverfahren möglich. Weil alles andere ausgeklammert werden kann, muss es Corona sein.

Gravierender Unterschied zu Burnout ist der Auslösefaktor. Covid-19 lässt sich zweifelsfrei feststellen und definieren, Burnout hingegen nicht.

Schwerpunkt systematischer oder unsystematischer Schwindel – Vorbote für ein nahendes Burnout

Eine besonders unangenehme und höchst beeinträchtigende Funktionsstörung bei Burnout ist der Schwindel. Die Empfindung von Drehen, Schwanken oder „wie betrunken“ sorgt dafür, sich nicht mehr sicher und angstfrei bewegen zu können. Schlimmstenfalls wird aus dem Schwindel die Bewusstlosigkeit als erhebliche Störung der Vitalfunktionen. Unterschieden wird in die drei Schwindeltypen Drehschwindel, Liftschwindel und Schwankschwindel. Das sind die systematischen Schwindel, im Gegensatz zu den unsystematischen wie dem Sekundenschwindel oder wie einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Gangunsicherheit.

Die Funktionsstörung Schwindel infolge von Burnout ist der psychogene respektive psychische Schwindel. Organisch ist er nicht erklärbar; auch hier verbleibt nach dem Ausschlussprinzip als einzige die psychische Ursache. Die Medizin spricht in dieser Situation von einem ergänzenden Angstkorrelat. Die tatsächlich wahrgenommene Angst bedingt durch die Folgen des Burnout wird um den Schwindel ergänzt. Der ist nicht empfunden, sondern ganz real als Krankheitsbild vorhanden. Für den Erkrankten ist es geradezu schicksalhaft, von welchem Schwindel er persönlich in welchem Ausmaß betroffen ist.

Psychogener Schwindel

Der psychogene, das heißt psychisch verursachte Schwindel lässt sich dadurch klar abgrenzen, dass er keine organische Ursache hat. Ein hoher zweistelliger Prozentsatz an Schwindelerkrankungen ist psychisch bedingt. Einer dieser psychogenen Anlässe ist das Burnout. Typische Auslösesituationen für den Beginn einer oftmals chronischen Schwindelsymptomatik ist die Angst in Menschenmengen, bei Gedränge, im Fahrstuhl, in Verkehrsmitteln wie denen des ÖPNV oder in einem Stau. Begleitende Symptome zum Schwindel sind Angst oder Herzrasen, ein Engegefühl und Atemnot bis hin zur Mundtrockenheit. Die häufigste Form des Burnout bedingten psychogenen Schwindels ist der phobische Schwankschwindel, umgangssprachlich bekannt als Angstschwindel und in der aktuelleren Form als PPPD bezeichnet. Es kann natürlich auch umgekehrt sein: Eine Schwindelsymptomatik die organisch bedingt war, führt aufgrund der sehr bedrohlich wahrgenommenen Situationen erst im Anschluss zum Burnout.

Untersuchung und Diagnose so lässt sich ein Schwindel aufgrund Burnout erkennen und feststellen

In der Realität ist das Burnout die Endstation von dauerhaftem Stress. Der wird als eine erhöhte Beanspruchung oder Belastung psychischer und/oder physischer Art bezeichnet. Wer dieses Stadium erreicht, der ist, wörtlich übersetzt, ausgebrannt.

Arbeit ganz allgemein und in Verbindung damit eine aus der Bahn geratene Work-Life-Balance ist der häufigste Anlass. Was jedoch vielfach verkannt wird: Nicht nur das Arbeiten als Arbeitnehmer bei einem Arbeitgeber gegen Entgelt kann zu einem Burn-out führen, sondern auch das Arbeiten zuhause. Gemeint ist damit die tagtägliche Haushaltsführung für die Familie mitsamt der Kindererziehung.

Der Haushalt ist traditionell das Terrain der Hausfrau. Ihre Krankheitssymptome von Migräne über Unwohlsein bis hin zu Schwindel können durchaus die Folgen von Burn-out sein. Das wird allerspätestens dann zur bitteren Realität, wenn Haushalt + externe Arbeit eine Doppelbelastung ergeben, die einfach nicht zu stemmen ist. In der unverändert verfügbaren Zeit wird überproportional gearbeitet. Das kann gar nicht gutgehen, es führt zwangsläufig zu Stress und Erschöpfung mit Krankheitssymptomen.

Auf den ersten Blick sind Fachärzte wie Neurologen oder HNO angesprochen, wenn es um die Schwindeldiagnose geht. Was bei den Untersuchungen wichtig ist, haben wir im Bereich Schwindel Untersuchung zusammengestellt. Der Gang in eine Schwindelambulanz kann die Wartezeit und somit die Leidenszeit oft verkürzen.

Wird kein organischer Grund für den Schwindel gefunden sollte immer auch ein Burnout in Erwägung gezogen werden – gerade dann wenn die Symptome zutreffen und es auch im Bereich Stress, Konflikte, Ängste etc. in den letzten Wochen, Monaten oder Jahren einiges zu verarbeiten gab.

Depression oder Burnout was ist der Unterschied?

Depression oder Burnout?
Depression oder Burnout?

Die Depression ist eine überaus tiefe Niedergeschlagenheit als Ausdruck der psychischen Störung. Die Abgrenzung zu einem Burnout ist im Einzelfall auch deswegen schwierig, weil zunächst viele Anzeichen für beide Krankheiten sprechen.

Dennoch: Eine Depression betrifft in aller Regel sämtliche Lebensbereiche des Betroffenen; insofern ist sie übergreifend oder anders gesagt ganzheitlich. Das Burnout hingegen lässt sich, sofern es als solches diagnostiziert wird, auf einen recht konkreten Kontext beziehen respektive eingrenzen.

Bei der Therapie einer Depression bezieht sich der Arzt oder Therapeut meist ausschließlich auf die Symptome. Ursachen für die Erkrankung sind in einer Psychotherapie oft nur ein Randthema, ohne an dem Krankheitsbild Depression selbst etwas zu ändern. Das Burnout kann ohne eine gründliche Ursachenforschung und die Behebung der Ursache weder gelindert noch geheilt werden. Es entwickelt sich in mehreren Phasen. Die müssen sowohl einzeln als auch in ihrer Gesamtheit ursächlich hinterfragt werden. Hier gibt es, im Gegensatz zur Depression, mehrere Behandlungsansätze.

Burnout und Schwindel diese Therapie bietet sich an

Lässt sich ein organischer Schwindel zweifelsfrei ausklammern, dann ist der Weg zu einer Psychotherapie eine mögliche Option. Hier wird nach der Ursache für die Schwindelbeschwerden gesucht oder etwas lax formuliert geforscht.

Unter der Art und Zahl anschließender Therapiemethoden besteht eine recht große Auswahl. Die richtige Therapie wird einvernehmlich zwischen Therapeut und Patient beraten.

In vielen Fällen reicht Psychotherapie alleine nicht aus um den Schwindel und die Benommenheit nachhaltig zu besiegen. Im Selbsthilfebereich findest du Erfahrungen und Tipps von Betroffenen zu den unterschiedlichen Möglichkeiten:

Schwindel Selbsthilfe

Weitere Möglichkeiten:

Einerseits nicht immer gern gehört, andererseits aber mittel- und langfristig durchaus erfolgreich ist die Änderung von Lebenseinstellung und Lebensweise ganz allgemein, bis hin zum Berufswechsel oder zur Ernährungsumstellung.

Aber: Ist die Totalerschöpfung erst einmal abgebaut, dann darf es nicht wieder unverändert von vorne losgehen. Es muss sich etwas ändern!

Jetzt beginnt die Lebensphase nach dem überstandenen beziehungsweise ausgeheilten Burnout.

Das muss klappen; denn mehr als ein Burnout vertragen weder Körper noch Geist noch Seele.