Was ist diffuser Schwindel?

Während die beiden Schwindelarten Drehschwindel und Schwankschwindel klar voneinander abgegrenzt werden können, klagen Betroffene von Schwindel häufig noch über eine andere Form – ein diffuser Schwindel, der schwer zu beschreiben ist und in Art, Länge und Intensität stark variiert. Bei diesem diffusen Schwindelgefühl handelt es sich häufig um den Benommenheitsschwindel bzw. den phobischen Schwindel, auch Angstschwindel genannt. Bei diesem diffusen Schwindel ist neben dem Benommenheitsgefühl, oft noch ein Schwankschwindel sowie Schwindelattacken vorhanden. Einige Betroffene klagen auch über sehr kurze Blitzschwindelattacken, ähnlich einem kurzen Blackout sowie Schwindelgefühle beim Einschlafen. Der diffuse Schwindel ist bei vielen mal stärker, dann wieder schwächer und manchmal ist er auch ganz weg, nur um dann wieder zu kommen. Teilweise ist er auch lageabhängig. Im Stehen, beim Laufen und Sitzen oft stärker als z.B. im Liegen oder während intensivem Sport. Dies macht es für Betroffene oft schwierig die genauen Beschwerden beim Arzt zu schildern

Begleitende Symptome beim diffusen Schwindel

Genauso diffus wie der wahrgenommene Schwindel sind auch die begleitenden Symptome: Häufig anzutreffen sind Schmerzen im Nacken, den Schultern und im Rücken sowie eine körperliche Schwäche (rasche Ermüdbarkeit, schwere Beine) und auch Sehstörungen. Kommt man mit diesen diffusen Symptomen zu einem Arzt, fällt der Verdacht natürlich schnell auf Multiple Sklerose (MS), was sich aber nach einer Untersuchung oft als falsch herausstellt. Weitere Symptome können Kopfschmerzen, Muskelzuckungen, Kribbeln & Taubheitsgefühle sowie eine starke Angst und Unruhe sein.

Häufige Untersuchungen und Diagnosen

Neben MS werden teilweise Untersuchungen hinsichtlich Bandscheibenvorfällen, Schlaganfall, Borreliose oder wegen der Begleitsymptome sogar ALS durchgeführt. Häufig ohne Befund. Für die Betroffenen beginnt ein Ärztemarathon und sie werden von einer Untersuchung zur nächsten und von einem Behandler zum nächsten geschickt. Jeder Behandler hat sein eigenes Gebiet und seine eigenen Diagnosen, so dass nach kurzer Zeit schon eine stattliche Anzahl unterschiedlicher Diagnosen vorliegt. Häufig dabei sind:

  • HWS-Syndrom
  • Zervikogener Schwindel
  • Phobischer Schwankschwindel
  • Angststörungen
  • Burnout
  • Depression
  • Vegetative Dystonie
  • Psychosomatose
  • CMD / Costen-Syndrom
  • Fehlhaltung
  • Zu viel Stress
  • Chronische Hyperventilation
  • Zervikobrachialsyndrom
  • Atlasblockade / Kopfgelenksblockade
  • Atlasfehlstellung

Diese Vielzahl an Diagnosen macht es für Betroffene extrem schwierig den Überblick zu behalten und sorgt für zusätzliche Verunsicherung und Angst. Ein großes Problem sind hierbei auch die Wartezeiten auf Untersuchungen: Nächster freier Termin beim Neurologe in 4 Monaten. Der Weg in eine Schwindelambulanz/Schwindelklinik kann hier von Vorteil sein.

Diffuser Schwindel – was tun?

Nach umfassenden Untersuchungen hast Du meist die Diagnose phobischer Schwankschwindel oder gar keinen Befund erhalten (meist liegt dann auch ein phobischer Schwankschwindel vor) und fragst Dich dann: Was tun gegen diesen diffusen Schwindel? Als Therapie sind von der Schulmedizin meist zwei Standardbehandlungen vorgesehen: Psychotherapie und Antidepressiva.

Diffuser Schwindel Was tun
Diffuser Schwindel – Was tun?

In vielen Fällen reichen diese Standardbehandlungen nicht aus oder möchten von den Betroffenen auch nicht in Anspruch genommen werden (Abneigung gegenüber Antidepressiva). Es gibt darüber hinaus viel was Du selber tun kannst. Wir haben die Erfahrungen hierzu im Schwindelhelfer Buch zusammengefasst. Wir teilen außerdem viele hilfreiche Tipps in unserem Newsletter „Diffuser Schwindel – Was hilft?“. Du kannst Dich hier eintragen und bekommst dann viel Input, Erfahrungsberichte und Interviews von anderen Betroffenen.